Trauerfeuer

Ein 5-tägiger Workshop für mehr Lebendigkeit und Lebensfreude in dir und in der Welt

„Die Trauer ist nicht das Ende,

sondern der Anfang einer Reise zur Heilung.

Sie verbindet uns mit unseren Vorfahren und mit der Erde,

die uns nährt.“

Sobonfu Some

Die Kraft des Trauerns in Gemeinschaft

In unserem Leben sind wir oft mit schmerzhaften Verlusten und Herausforderungen konfrontiert. Diese Erfahrungen können uns in ein tiefes Gefühl der Ohnmacht, Hilflosigkeit und Verzweiflung stürzen. Ob es sich um den Verlust eines geliebten Menschen, gescheiterte Träume, zerbrochene Beziehungen oder die immer wiederkehrenden Nachrichten über Krieg, Klimakrise und Artensterben handelt – die Schwere dieser Ereignisse kann sich wie ein Berg von Trauer anfühlen, der im Alltag keinen Platz findet.

Emotionen zulassen und Ausdruck finden

Die Fähigkeit, negative Gefühle wie Trauer, Angst oder Wut zu unterdrücken, kann kurzfristig hilfreich sein, etwa in Krisensituationen. Doch langfristig führt die Unterdrückung dieser Emotionen zu einem Verlust unserer Empfindungsfähigkeit. Wir laufen Gefahr, uns emotional abzuschotten, was uns nicht nur anfälliger für körperliche und psychische Erkrankungen macht, sondern auch unsere Fähigkeit einschränkt, Freude, Liebe und Dankbarkeit zu empfinden.

Ein zentraler Aspekt des Trauerns ist, dass es uns ermöglicht, unsere inneren Emotionen zu würdigen und zu verarbeiten. Die Tränen, die wir vergießen, sind nicht nur Ausdruck von Schmerz, sondern auch von Integration. Sie helfen uns, den Emotionen zu verarbeiten und Raum für Lebendigkeit und Freude zu schaffen. Es kann jedoch hilfreich sein, auch immer weider mal in Gemeinschaft zu trauern, um die größeren Verluste zu integrieren.

„Die Natur selbst trauert mit uns.

In jedem Blatt, das fällt,

und in jedem Windhauch

spüren wir die Trauer

und die Freude der Erde.“

Robin Wall Kimmerer

Gemeinschaft und Feuer als Stütze

In Gemeinschaft zu trauern bietet eine tiefgreifende Unterstützung. Wenn wir uns um einander versammeln, wird unser Schmerz tragbarer. Die Erfahrung, dass andere Menschen mitfühlend an unserer Seite stehen, ermöglicht es uns, uns unseren tiefsten Gefühlen zu öffnen.

Das Feuerritual ist ein solches Ritual, das den Raum schafft, um Trauer in all ihren Formen auszudrücken. Während des Rituals ist das Feuer ein Symbol für Transformation und Erneuerung, und es wird uns helfen, sowohl unsere Trauer über persönliche Verluste als auch die kollektiven Herausforderungen, vor denen wir stehen, zu verarbeiten. Hier können wir auch die Trauer um die Trennung von der Natur und die Belastungen der Polykrise miterleben – ein weiterer Aspekt unserer gemeinsamen menschlichen Erfahrung.

Der Raum für Trauer und Heilung

In diesem Raum wird es Gelegenheit geben, Geschichten zu teilen, und Erkenntnisse über den Trauerprozess auszutauschen. Der Klang von Trommeln und das Singen von Liedern oder auch die Stille, die die Seele berühren, schaffen eine Atmosphäre der Geborgenheit und des Miteinanders. Dieser Raum ist für unsere leise und laute Trauer gedacht, in dem wir uns selbst und unsere Emotionen kennenlernen und integrieren können.

Der verkörperte Ansatz, inspiriert von somatischer Erfahrung, wird uns helfen, die Emotionen zuzulassen und uns im Hier und Jetzt zu verankern. Durch Körperübungen und dem Kontakt mit der natürlichen Mitwelt am Seminarort können wir lernen, die Trauer zu fühlen, zu integrieren und letztlich zu transformieren.

„Trauer ist ein Raum, in dem wir die Scherben unseres Lebens sammeln und die Stücke wieder zusammensetzen können, während wir die Unterstützung unserer Gemeinschaft spüren.“

Premtis Hemhill

Ein neuer Lebensmut

Obwohl wir in einer Zeit leben, die von Krisen geprägt ist – sei es durch Kriege, das Artensterben oder die Klimakrise – finden wir durch das Trauern in Gemeinschaft den Mut, neue Perspektiven zu entwickeln. Die Trauer um das, was verloren gegangen ist, ist gleichzeitig eine Einladung, sich neu zu verbinden: mit uns selbst, mit anderen und mit der Erde.

Indem wir den Schmerz anerkennen, der mit unserer Trennung von der Natur und den Herausforderungen der Zeit verbunden ist, können wir als Gemeinschaft einen Raum der Integration schaffen. Gemeinsam können wir unsere Emotionen teilen und den Mut finden, trotz der Widrigkeiten weiterzuleben, uns gegenseitig zu unterstützen und neue Hoffnung zu schöpfen.

Trauern ist ein kraftvoller Weg, um Verlust und Schmerz zu verarbeiten. In einer unterstützenden Gemeinschaft können wir lernen, unsere Emotionen zuzulassen und einen tieferen Zugang zu uns selbst und zu unserer Umwelt zu finden. Die Trauer um unsere Verluste – sowohl persönliche als auch kollektive – kann uns letztlich helfen, unsere Lebendigkeit zurückzugewinnen und neue Lebensfreude zu erfahren.

Indem wir die Trauer über das, was wir verloren haben, anerkennen und gemeinsam erleben, können wir nicht nur Integration erfahren, sondern auch neue Wege finden, um mit der Welt und miteinander zu leben.

„Trauer ist nicht nur das Gefühl,

das wir für unsere Liebsten haben,

die gegangen sind,

sondern es ist auch das Gefühl

für den Verlust der Erde,

der Natur und der Kulturen,

die wir verloren haben.“

Hollyhock Samantha Hart

Die Ursprünge des Rituals ​

Das ursprüngliche Trauerfeuer als Ritual wurde von Elke Loepthien-Gerwert vom Circlewise Institut kreiiert, inspiriert von ihrer Lehrerin Sobonfu Somé und deren Auftrag an Elke, eigene Wege des Trauerns in Gemeinschaft in der westlichen Kultur zu finden. Neben einer tiefen Beschäftigung damit, was Trauern bedeutet und warum es so heilsam ist, verband Elke die Erkenntnisse der modernen Psychologie und Trauma-Forschung mit der Inspiration durch die Tradition des “Heiligen Feuers”, wie sie in verschiedenen Kulturen überliefert ist. Auch im mitteleuropäischen Kulturraum sind heilige Feuer in schweren Zeiten als “Not-Feuer” weithin bekannt und noch bis vor wenigen Jahrhunderten entzündet worden; bis heute sind Feuer-Rituale in vielen Regionen des deutschsprachigen Raumes als Brauchtum erhalten geblieben. ​

Wir haben das ursprüngliche Trauerfeuer mit unserem neurodiversen Embodiment Ansatz erweitert und danken Elke, dass wir diese wertvolle Arbeit in abgeänderter Form in die Welt tragen dürfen. Für uns ist es wichtig, dass alle Menschen mit ihrer sehr unterschiedlichen Art, die Welt wahrzunehmen, einen Weg finden, um mit Trauer umgehen zu können. Daher integrieren wir die natürliche Mitwelt als Bezugskomponente in das Ritual als auch werden wir laute und leise Intensiv-Trauermomente haben – für die individuellen Anforderungen jedes menschlichen Körpers an einen möglichst geborgenenen Raum zum Fliessen der Trauer.

Mehr Informationen und andere Angebote rund um Trauerarbeit findest du hier.

„Trauer ist nicht nur ein Ausdruck von Verlust, sondern auch eine Form des Verstehens, eine Möglichkeit, die Verbindungen zwischen uns und der Welt um uns herum zu erforschen und neu zu definieren.“

Bayo Akomolafe

Workshop-Team

Magdalena Mai 

Landschaftsökologin, Sozialpädagogin und Beraterin für Connective Community Design und Facilitation

Mehr Informationen über und von Magdalena findet ihr bald hier

Katharina Voigt

Katharina ist Lehrerin und Mentorin für tiefe Naturverbindung sowie spirituelle Begleiterin für Menschen in Krisen.

Nach einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium, knapp 25 Jahren buddhistischer Meditationspraxis, mehr als 15 Jahren Berufserfahrung in der Leitung von Teams im Bereich funktionelle Outdoor-Bekleidung und einigen Ausbildungen im Naturbereich ist sie seit 2014 nun selbstständig und begleitet Menschen auf ihrem individuellen Weg zu mehr Verbindung – Verbindung zu sich selber, anderen Menschen und den nicht-menschlichen Wesen und der Landschaft, mit der wir leben.

Dabei ist für sie bedeutsam, den Schmerzen, Verlusten, Krisen und Konflikten in uns und um uns herum die Aufmerksamkeit zu geben, die sie brauchen, um dazuzugehören. Sie gibt Kurse im Bereich Selbstmitgefühl, Umgang mit dem Kollaps, Naturverbindung, Pflanzenwissen, Naturrituale und somatische Körperarbeit. Außerdem begleitet sie Menschen 1:1 mit Mentoring.

Katharina´s Wunsch ist, die aktuellen Krisen in unserer eigenen Kultur sowie auf dem Planeten auf eine Weise begleiten zu können, die Präsenz und Mitgefühl ermöglichen, ist ihr Wunsch. Dabei möchte sie zu einem traumasensitiven, dekolonisierenden, machtkritischen und diskriminierungsfreierem Miteinander beitragen. Sie mag Chips und Schokolade, Tanzen an verschiedensten Orten und Zeiten und auf Spaziergängen sich neben Pflanzen zu setzen und im Kontakt mit ihnen über die Landschaft zu plaudern.

Das Trauerfeuer setzen wir gemeinsam um mit einem großen Team an, eine Vielzahl an Personen die viel Erfahrung in gemeinschaftlichen Trauerräumen haben. 

„Die Trauer ist wie ein schillernder Regenbogen, der den Schmerz und die Freude verbindet. Wenn wir die Trauer annehmen und sie in unser Herz lassen, kann sie uns zur wahren Schönheit des Lebens führen.“

Thich Nath Hanh

Datum, Ort und Kosten

Kurs-Wochenende 06.-10. August 2025

Start am Mittwoch mit dem Abendessen um 18 Uhr / Anreise ist ab 17 Uhr

Ende am Sonntag gegen 14 Uhr – nach dem Mittagessen

Kursort Gemeinschaft Lebensbogen, Nähe Kassel

Unterkunft: 40 Euro für das Wochenende (Zelt oder oder Stehplatz fürs Auto)

Es gibt eine große Zeltwiese und einen Platz für Autos/Bullis zum Schlafen.

Verpflegung: 180-200 € nach Selbsteinschätzung für die Vollverpflegung.

Wir sind dort in einem Gemeinschaftsprojekt untergebracht und werden mit biologischer sowie vorwiegend saisonaler und regionaler Verpflegung liebevoll bekocht.

Anfahrt und Mitfahrliste

Die Anfahrtsbeschreibung erhälst du mit der Anmeldebestätigung. Wir werden eine Mitfahrliste organisieren, so dass die Teilnehmenden sich für die Fahrt zusammenschliessen können. Wir bitten dich, im Anmeldeformular anzukreuzen, ob du auf dieser Liste sein möchtest.

Kurskosten & Finanzierungskonzept

380 – 520 € nach Selbsteinschätzung.

320 – 380 € wenn du schon einmal bei einem unserer Trauerfeuer warst

Die Preisspanne ist relativ groß und soll Menschen aus unterschiedlichsten Welten die Teilnahme ermöglichen. Uns ist wichtig, dass sowohl möglichst viele Menschen an dem Kurs teilnehmen können, als auch wir auf eine Weise von unserer Arbeit genährt werden, die uns ermöglicht, sie langfristig zu tun. Wenn im Schnitt die Menschen 460 Euro zahlen, ist es für uns gut möglich, diese Arbeit weiterhin zu machen. Bei der Auswahl des für dich passenden Beitrages bedenke bitte nicht nur deine aktuelle Einkommenssituation, sondern auch:

  • Inwieweit du und deine Vorfahren historische Unterdrückung und Ausbeutung erfahren haben
  • Wieviel Vermögen du hast – Immobilien, Land, Aktien, Altersvorsorge…
  • Welche Zugangsmöglichkeiten du zu Einkommen und Vermögen hast – das heisst, ob du ein Erbe erwartest oder wie einfach du durch deine eigenen Entscheidung mehr Einkommen bekommen könntest im Vergleich mit anderen Menschen in Europa und in der Welt
  • sind andere Menschen auf dein Einkommen angewiesen?
  • Wie sind die sozioökonomischen Voraussetzungen der Region, in der du lebst im Vergleich mit anderen Regionen?

(Diese Preisgestaltung ist inspiriert von Báyò Akomóláfés Vorschlag in “We will dance with mountains”.)

Bitte gib bei der Anmeldung deinen finanziellen Beitrag an.

Außerdem haben wir uns entschieden, unseren Spielraum für Rabatte und Vergünstigungen vollständig Personen zur Verfügung zu stellen, die historisch und aktuell zu den am stärksten diskriminierten Bevölkerungsgruppen gehören, wie BiPoC und  LGBTQ+*, mehr dazu bei unseren Werten. Wenn du dich für solch einen Rabatt interessierst, meld dich gerne bei uns.

„Die Trauer ist wie ein weiterer Raum im Herzen. Wenn wir lernen, in diesem Raum zu leben, entdecken wir, dass die Liebe nie verloren geht, sondern weiter in uns blüht.“

Mary Oliver

Hier kannst du dich zu unserem Trauerfeuer anmelden

„We cannot seperate ourselfs from the pain in the world

without separating ourself from the beauty in the world“

Abigail Rose Clarke