Pflanzen-Freundschaft
Ein viertägiger Wochenendworkshop für Deine tiefere Beziehung mit der Pflanzenwelt
Ein viertägiger Wochenendworkshop für Deine tiefere Beziehung mit der Pflanzenwelt
Warum Pflanzen – Freundschaft?
In diesen Krisenzeiten scheinen unsere westlichen Philosophen sich mit einigen indigenen Stimmen einig zu sein: Wir können die Situation auf unserem Planeten nur verändern, wenn wir gegenseitige Beziehungen mit der natürlichen, der nicht-menschlichen Welt um uns herum, wieder aufnehmen und pflegen.
Vielen von uns scheint das immer wieder schwer zu fallen. Gerade wenn wir in der Stadt wohnen, sehen wir manchmal wenig Möglichkeiten, uns in unserem Alltag mit Naturverbindung zu beschäftigen.
Dabei sind wir auch in der Stadt ununterbrochen umgeben von Wesen der natürlichen Welt – den Pflanzen! Auch in Gehsteigritzen, auf Friedhöfen, in Blumenkästen, in Hinterhöfen. Auch in Städten gibt es viele Wege, wie Naturverbindung nachweislich unsere Resilienz stärken kann.
Pflanzen sind Grundlage allen Lebens
Fast alles, was wir als Menschen und menschliche Säugetiere in unserem Alltag brauchen, stellen die Pflanzen bereit: Sauerstoff, Humus, pflanzliche Nahrung und Nahrung für die Tiere, die wir essen, Fasern für Bekleidung, Holz für Häuser und Werkzeuge und so vieles mehr.
Die ersten photosynthese-fähigen Zellen gab es schon vor über 3,5 Milliarden Jahren. Und Pflanzen machen bis heute (je nach Berechnung) zwischen 80 und 99% der Biomasse auf unserem Planeten aus.
Wir kennen und schätzen regionale Wildpflanzen als Nahrungsquelle oder Apotheken-Ergänzung. Pflanzen können uns jedoch nicht nur nähren oder heilen. Welche weiteren Eigenschaften und Fähigkeiten haben Pflanzen und was können wir von ihnen lernen? Wie geht Pflanzen-Kommunikation? Wie können wir unsere Beziehung, unsere Freundschaft pflegen?
Denn erst seit kurzer Zeit, seit wenigen Jahrhunderten, scheinen wir Menschen verlernt zu haben, wie wir mit unserer nicht-menschlichen Umwelt auf vielen verschiedenen Ebenen in Kontakt sein können. Welche Ebenen von Beziehung gibt es noch, außer das Ernten und Verarbeiten von Heilzubereitungen? Was braucht eine Beziehung, die auf Gegenseitigkeit beruht?
„Die wahre Schönheit manifestiert sich in den Strahlen,
die aus dem Allerheiligsten der Seele dringen;
ihr Leuchten bricht aus dem Innersten hervor,
ebenso wie sich das Leben aus dem tiefsten Kern
in Blumen und Blüten ergießt,
denen es Farbe und Duft verleiht.“
Khalil Gibran
Wir Menschen haben uns in Beziehung zu unserer natürlichen Mitwelt über Jahrtausende entwickelt. Die Fähigkeiten, diese Beziehung bewusst zu gestalten, zu pflegen und zu nähren, wohnen in uns und wir können sie wieder er-lernen.
Denn die moderne Neurobiologie der Pflanzen hat in den letzten Jahren mehr ihrer faszinierenden Eigenschaften entdecken können. Pflanzen haben nicht nur fünf Sinne wie wir Menschen auch – sondern sogar einige mehr. Forscher*innen wie Stefano Mancuso, Frantisek Baluska und Marianne Koechlin haben mit ihren Experimenten erstaunliches herausgefunden. Und dank der Wissenschaft können wir heute einige der animistischen Herangehensweisen von Kulturen vor unserer Zeit nachvollziehen und wieder für uns entdecken, auf unsere eigene Weise.
Aber auch ganz ohne Labor können wir selber viele der erstaunlichen Fähigkeiten der Pflanzen wahrnehmen, vor allem, wenn wir uns ihnen mit Langsamkeit und “Leisigkeit” nähern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Methoden und Techniken, um mit ihnen in Kontakt zu gehen. Diese Werkzeuge kannst du in deiner Beziehung mit den „wilden“ Pflanzen vor deiner Haustür, mit Bäumen, mit deinen Zimmerpflanzen oder Gartenpflanzen anwenden.
Dank überlieferter Geschichten können wir in die Mythologie rund um Pflanzen der letzten Jahrhunderte in Europa eintauchen. Denn Pflanzen und auch Vegetationsgottheiten waren und sind in einigen noch naturnäher lebenden Kulturen Bestandteil von Ritualen zur Kultivierung eines ganzheitlichen Miteinanders von allen lebenden Wesen – Menschen wie Pflanzen wie Tiere (und Wolken und Steine etc.).
Durch das Wochenende führen uns sowohl wissenschaftliche, neurobiologische Erkenntnisse und Methoden, als auch kleine Rituale, um den Kontakt mit den Pflanzen auf emotionaler Ebene zu verstärken. Beide Herangehensweisen widersprechen sich nicht, im Gegenteil, sie können sich wunderbar ergänzen. Wir schauen auch darauf, was wir von indigenen Kulturen lernen können: dass Pflanzen eng mit der Kultur verwoben sind. Dabei wollen wir darauf achten, kultureller Aneignung und die Wiederholung von kolonialen Muster zu vermeiden, und stattdessen eigene Elemente kolaler Kultur zu kreieren.
Auch beschäftigen wir uns mit der Sichtweise der von Paracelsus niedergeschriebenen europäischen Signaturenlehre, einer von vielen Möglichkeiten, sich den Pflanzen und ihren Wirkweisen zu nähern.
Während des Workshops stellen wir zudem gemeinsam Blütenessenz, Räucherwerk und Pflanzenwasser selbst her.
Durch ein achtsames Verarbeiten wollen wir unsere Beziehungen zu den Pflanzen vertiefen und pflegen und dabei ein wenig in ihre geheimnisvolle Welt eintauchen und damit unsere Pflanzen-Freundschaften entwickeln und nähren.
Denn indem wir achtsamer mit uns selbst und der uns umgebenden Natur umgehen, können wir Menschen unseren Teil zum Netz der lebendigen und wechselseitigen Beziehungen beitragen.
Für dieses Wochenende kreieren wir einen nährenden Rahmen von menschlicher Gemeinschaft auf Basis von Verbindungskultur – damit wir uns gut eingebettet in ein Netz an Beziehungen von Menschen in das große Netz von nicht-menschlichen Wesen hineintasten können.
“Das äußere einer Pflanze
ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit!“
Johann Wolfgang von Goethe
Workshop Pflanzen-Freundschaft
Dieser Kurs ist für dich, wenn du…
„Pflanzen leben so ähnlich wie wir.
Sie essen und wachsen,
kämpfen mit der Armut,
sind betrübt und leiden.
Sie können stehlen,
sich aber auch gegenseitig helfen,
Freundschaften schließen
und ihr Leben für die Nachkommen opfern“.
Jagadish Chandra Bose
Kurs-Wochenende 29. Mai bis 01. Juni 2025
Start am Donnerstag mit dem Mittagessen um 13 Uhr / Anreise ist ab 12 Uhr
Ende am Sonntag gegen 14 Uhr – nach dem Mittagessen
Kursort bei Windhagen, Nähe Bad Honnef am Rhein
Unterkunft: 30 Euro für das Wochenende (Zelt oder Stehplatz fürs Auto)
Es verschiedene Wiesenteile fürs Zelten und einen Platz für Autos/Bullis zum Schlafen. Wir sind dort mitten im Wald, in einem wunderschönen, kleinen, privaten Naturplatz untergebracht, mit Weiher, kleiner Hütte und Komposttoiletten. Es gibt Strom und fliessendes Wasser, und auch eine Solardusche. Die Wegbeschreibung erhältst du bei Anmeldung.
Verpflegung: 90-120 € für die Vollverpflegung (nach Selbsteinschätzung)
Wir werden mit biologischer sowie vorwiegend saisonaler und regionaler Verpflegung liebevoll bekocht. Der wertschätzende Umgang mit den Nahrungspflanzen ist für uns Teil des Workshops.
Anfahrt und Mitfahrliste
Mit ÖPNV ist der Platz nicht direkt zu erreichen, es braucht ca 30-45 Minuten Fußweg von der letzten Haltstelle. Bitte organisiert euch untereinander mit dem Abholen dort, wir können eine Abholung nur im Ausnahmefall möglich machen. Am Platz selber gibt es vermutlich keinen Netzempfang, daher besprecht es vorher.
Die Anfahrtsbeschreibung erhälst du mit der Anmeldebestätigung. Wir werden eine Mitfahrliste organisieren, so dass die Teilnehmenden sich für die Fahrt zusammenschliessen können. Wir bitten dich, im Anmeldeformular anzukreuzen, ob du auf dieser Liste sein möchtest.
Kosten & Finanzierungskonzept
Kurskosten: 180 bis 330 € nach Selbsteinschätzung.
Die Preisspanne ist relativ groß und soll Menschen aus unterschiedlichsten Welten die Teilnahme ermöglichen. Uns ist wichtig, dass sowohl möglichst viele Menschen an dem Kurs teilnehmen können, als auch wir auf eine Weise von unserer Arbeit genährt werden, die uns ermöglicht, sie langfristig zu tun. Wenn sich aus allen Beiträgen ein Durchschnitt von 255 Euro ergibt, können wir beiden gerecht werden. Bei der Auswahl des für dich passenden Beitrages bedenke bitte nicht nur deine aktuelle Einkommenssituation, sondern auch:
(Diese Preisgestaltung ist inspiriert von Báyò Akomóláfés Vorschlag in “We will dance with mountains”.)
Bitte gib bei der Anmeldung deinen finanziellen Beitrag an.
Außerdem haben wir uns entschieden, unseren Spielraum für Rabatte und Vergünstigungen vollständig Personen zur Verfügung zu stellen, die historisch und aktuell zu den am stärksten diskriminierten Bevölkerungsgruppen gehören, wie BiPoC und LGBTQ+*, mehr dazu bei unseren Werten. Wenn du dich für solch einen Rabatt interessierst, meld dich gerne bei uns.
„Nimm niemals die erste Pflanze,
die du findest,
denn es könnte die letzte sein –
und du möchtest,
dass diese erste zu den anderen ihrer Art
gut von dir spricht.“
Robin Wall Kimmerer
Bitte melde dich zu unserem Kurs hier über unser Kontaktformular: